Bluthochdruck wird in vielen Fällen erst spät erkannt
Die Gefährlichkeit eines zu hohen Blutdrucks liegt auch in seiner langsamen Entstehung. Beim Anstieg über einen langen Zeitraum treten kaum deutliche Symptome als Hinweis auf das gesundheitliche Problem auf. Erste kleine Veränderungen und Beschwerden sind außerdem dermaßen unspezifisch, dass sie der konkreten Ursache nicht zugeordnet werden. Störungen des Hormonhaushalts oder Augenprobleme werden meistens nicht direkt als Folge von Bluthochdruck erkannt. Erst genaue ärztliche Diagnosen verschaffen oftmals erst die nötige Klarheit. Treten typische Anzeichen auf, ist oft schon eine erhebliche gesundheitliche Gefährdung oder sogar bereits ein Gesundheitsschaden gegeben. Im Bewusstsein persönlicher Risikofaktoren zur Entstehung von Bluthochdruck darf nicht einfach auf eindeutige Alarmsignale gewartet werden. Vielmehr müssen eine aktive Ursachenbeseitigung und vorsorgliche Überwachung der Blutdruckwerte stattfinden. Etliche Ursachen sind auf ein falsches Verhalten der Betroffenen zurückzuführen. Daher kann zur Schadensvermeidung durch einen veränderten Lebensstil in der Regel bereits vieles erreicht werden.
Regelmäßige Blutdruckmessungen schützen vor Überraschungen
Der Blutdruck in den Arterien des Körperkreislaufs stellt einen wichtigen Anhaltspunkt bei der Beurteilung der körperlichen Gesundheit dar. Insbesondere bei Menschen mit besonderen Risikofaktoren und älteren Menschen sollte der Blutdruck regelmäßig gemessen werden. Dadurch kann auf Veränderungen und erhöhte Risiken zeitnah reagiert werden. Durch ein Blutdruckmessgerät wird der Druck während der Pumpleistung des Herzens sowie der Druck während der Entspannungs- und Füllphase festgestellt. Um möglichst verwertbare Messungen zu erzielen, sollten vorher körperliche Belastungen, Aufregung und Kaffeekonsum gemieden werden. Um tageszeitlich bedingte Schwankungen auszuschließen, sollte eine Blutdruckmessung immer zur gleichen Zeit erfolgen. Es bietet sich an, die Messwerte in einem Blutdrucktagebuch zu dokumentieren.
Bluthochdruck sollte als Alarmzeichen rechtzeitig erkannt werden
Ein Blutdruck von 120/80 mmHg (Millimeter Quecksilbersäule) gilt als ideal. Das Herz schlägt dabei in einem gesunden Rhythmus. Von einem Bluthochdruck (Hypertonie) wird erst ab einem Wert von 140/90 mmHg gesprochen. Werte von 140/90 bis 159/99 mmHg werden als leichte Hypertonie, Blutdruckwerte zwischen 160/100 und 179/109 mmHg als mittelschwere Hypertonie eingeordnet. Darüber hinaus liegt eine schwere Hypertonie vor. Dauerhaft überhöhte Werte können die Blutgefäße massiv schädigen und gelten daher als Hauptrisikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Ursachen für einen zu hohen Blutdruck
Etwa 30 bis 40 Prozent der Erwachsenen leiden bundesweit unter Bluthochdruck. Neben genetischen Faktoren können verschiedene Ursachen die Entstehung von Bluthochdruck beeinflussen. Dazu zählen:
• Falsche Ernährung
Insbesondere durch übermäßiges Kochsalz und zu viele Fette in der Ernährung können über längere Zeit Ablagerungen an den Gefäßwänden entstehen. Dadurch können Durchblutungsstörungen mit Schmerzen und Schwellungen auftreten. Die Einschränkung der Blutzufuhr kann im schlimmsten Fall einen Verschluss führen. Die Folge kann ein lebensbedrohlicher Herzinfarkt oder Schlaganfall sein.
• Häufiger Stress
Der erhöhte Blutdruck durch Stress entsteht durch natürliche Körperreaktionen wie schnellere Atmung, Erhöhung der Herzfrequenz und verstärkte Durchblutung des Gehirns.
• Übergewicht
Durch jedes Kilogramm Übergewicht wird der Blutdruck um ein bis zwei mmHg erhöht.
• Unzureichende Bewegung
Durch Bewegungsmangel wird der Transport von Sauerstoff und Nährstoffen verlangsamt. Um die Versorgung zu verbessern, reagiert der Körper mit erhöhtem Blutdruck. Die Blutgefäße verlieren außerdem bei unzureichender Bewegung an Elastizität und verengen sich mit der Zeit.
• Rauchen und Alkoholkonsum
Alkohol kann als Zellgift durch längeren, höheren Konsum nicht nur der Leber gefährlich werden, sondern auch den Blutdruck erhöhen. Regelmäßiges Rauchen erhöht ebenfalls den Blutdruck und schädigt die Blutgefäße. In jeder Zigarette sind über 400 Giftstoffe enthalten.
Die auslösenden Gründe bei der Entstehung von Bluthochdruck sind nicht abschließend geklärt. Häufig sind mehrere Ursachen beteiligt. Erkrankungen wie Diabetes, Umwelteinflüsse und das Lebensalter spielen ebenfalls eine Rolle. Ältere Menschen leiden häufiger unter zu hohem Blutdruck. Ab dem 60. Lebensjahr ist jeder zweite davon betroffen. Im hohen Alter beträgt der Anteil sogar 80 bis 90 Prozent.
Therapeutische Möglichkeiten zur Bekämpfung von Bluthochdruck
Zahlreiche Betroffene nehmen blutdrucksenkende Medikamente ein, insbesondere bei sehr hohem Blutdruck. Allerdings werden dabei gelegentlich Nebenwirkungen wie Übelkeit, Verstopfungen oder Stimmungsveränderungen beklagt. Hilfreich zur Blutdrucksenkung ist ebenso eine verstärkte Bewegung durch eine Ausdauersportart wie Laufen, Radfahren, Schwimmen oder Nordic Walking. Statt Kochsalz können Kräuter wie in der mediterranen Küche verwendet werden. Bei Bluthochdruck sollte auf Nikotin und Alkohol weitgehend verzichtet werden. Abnehmen sorgt für eine gute Figur, bessere Laune und senkt nebenbei den Blutdruck. Wenn Sie Ihr Körpergewicht reduzieren, hat dies also gleich mehrere Vorteile. Die Vermeidung von selbstverursachtem Stress wie zum Beispiel unnötiger Termindruck führt zu einer Reduzierung der Stressfolgen. Die Auswirkungen durch unvermeidbaren Stress können durch Entspannungstechniken und mehr Gelassenheit ebenfalls verringert werden. Eine ausgewogene gesunde Ernährung mit einem hohen Anteil an Ballaststoffen wirkt Bluthochdruck gleich mehrfach entgegen. Eine geringere Kalorienzufuhr in der Alltagsernährung unter Vermeidung von Heißhungerattacken begünstigen das Abnehmen. Außerdem verbessert sich der LDL-Cholesterinwert, wodurch Ablagerungen in den Gefäßwänden verringert werden. Knoblauch, Olivenöl, grüner Tee und rote Beete sollen besonders blutdrucksenkend wirken. Eine alternative Behandlungsmöglichkeit zur Bekämpfung von Bluthochdruck ist Akupunktur.